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Emiliano Sicilia: Devotion, Materialize (Review)

Artist:

Emiliano Sicilia

Emiliano Sicilia: Devotion, Materialize
Album:

Devotion, Materialize

Medium: CD
Stil:

Crossover

Label: Horus
Spieldauer: 49:20
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Kurz vor Weihnachten flattert das gewissermaßen außergewöhnlichste Album des Jahres 2006 auf den Schreibtisch. EMILIANO SICILIA, äußerst fingerfertiger Gitarrenzauberer aus Milan, verfolgt grundsätzlich den äußerst lobenswerten Ansatz kompromiss- und exzessiv hemmungsloser Stilverschmelzung auf seinem Erstlingswerk „Devotion, Materialize“. Obwohl „Verschmelzung“ nicht das richtige Wort ist: Vielmehr hämmert der Italiener Musikrichtungen aller Art mit Gewalt zusammen, fügt aneinander, was sich (von Natur aus?) abstößt und fabriziert somit Soundcollagen, die im ersten Moment witzig, im zweiten anstregend und im dritten absolut nervtötend sind.

Man nehme nur „Splatter On A Bluegrass“. Spanische Gitarren, dazu Club Beats, Death Grunts, plötzlich zappeliger Dance-Country der Marke REDNEX. Was fehlt? Rrrrrichtig! Schifferklavier! Angereichert wird das Ganze mit Industrial Klängen und einigen Ansätzen aus dem Hardcore. Und nein, hier wurde nicht das ganze Album beschrieben, sondern bloß ein einziger Song! Was ist das jetzt? Techno-Scat-Metal, bei dem wildes Gekicher und elektrisches Skalengewichse in unheiliger Kopulation verschmelzen („The New Reality Suite“)? Orientalischer Thrash Metal Pop Rock? Salsa Death und Flamenco-Core? So sehen wir betroffen den Vorhang zu und alle Fragen offen.

Herr Sicilia benennt seine Musik selbst als „Industrial-Horror Metal“. Gut kategorisiert, denn „Devotion, Materialize“ versprüht einen leidlich trashigen Charme und löst beim Hörer akute Schübe von Unwohlsein aus. Es ist schon wie verhext: Auf der einen Seite nerven die Scheuklappen respektive Augenbinden von Rock und Metal Bands heutiger und vergangener Zeiten… und auf der anderen Seite kommt dieser EMILIANO SICILIA daher, wirft sämtliche musikalischen Tabus über Bord und scheitert dabei leider auf ganzer Linie. Auf diesem Album befinden sich keine Songs, sondern bloß Collagen und Eindrücke – das ganze ist nur eine Spielwiese für einen talentierten Musiker und nicht für die Ohren von Musikfans geeignet.

FAZIT: Schade, sehr schade. Gut gewollt und schlecht gekonnt. Menschen mit Faible für verrückten Crossover stöbern lieber im Backkatalog von WALTARI.

Nils Herzog (Info) (Review 3656x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 5 von 15 Punkten [?]
5 Punkte
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Tracklist:
  • Cyber Room
  • Splatter on a Bluegrass
  • Neurosaloon
  • The New Reality Suite
  • The Green Mirror
  • 3000 Zombies
  • Thermodynamic Hypothesis

Besetzung:

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